Wissenswertes zu Umreifungsband und Umreifung

Umreifungsband gehört heute zu den Standardprodukten bei der Ladungssicherung und ist sehr vielseitig einsetzbar. Neben dem Verschließen von Kartonagen und Palettencontainern, können damit auch gestapelte Palettenladungen umreift werden. Damit verhindert es das Verschieben oder Umkippen der Produkte. Darüber hinaus kann Umreifungsband zur Bündelung von unhandlichen Gütern, wie beispielsweise mehrere einzelne Rohre verwendet werden. Diese sind dadurch dann einfacher zu transportieren und zu lagern.

Wichtig für die Auswahl des richtigen bzw. optimalen Umreifungsbandes ist die Beschaffenheit des Packstücks (Gewicht, Form, Härte), die Art der Abbindung sowie die Transportart und der Transportweg.

Die Auswahl des richtigen Umreifungsbandes

  • Die richtige Dimensionierung Umreifungsbandes im Verhältnis des zu umreifenden Packstückes ist sehr wichtig für die Sicherheit des Packstückes
  • Probleme bei Überdimensionierung: Vorspannung kann nicht angelegt werden, weil ansonsten das Packstück beschädigt wird oder das Umreifungsgerät die erforderliche Bandspannung nicht aufbringen kann. Das eingesetzte Umreifungsgerät oder die -maschine muss in der Lage sein eine Band-Vorspannung von 40 % bezogen auf die Bruchlast/Reißfestigkeit des eingesetzten Bandes anzubringen. Nur dadurch wird die elastische Rückdehnung des Bandes generiert.
  • Ein Packstück muss im Verhältnis zum verwendeten Umreifungsband stabil genug sein oder bereits so stabil vorverpackt werden, dass die erforderliche Vorspannung angelegt werden kann.
  • Wichtig ist es auch, nicht nur das Packstückgewicht, sondern auch das eventuelle Stapelgewicht das auf dem untersten Packstück lastet zu berücksichtigen.

Statische und dynamische Belastungen auf das Packstück

Durch statische und/oder dynamische Belastungen auf das Packgut bzw. durch Packmittel können auch nach Umreifung Veränderungen der Form oder des Volumens des Packgutes auftreten. Dem muss ein Umreifungsband durch seine Elastizität (Aus- und Rückdehnfähigkeit) gerecht werden.

Statische Belastungen, z. B. durch

  • UV-Strahlen: Durch starke Sonneneinstrahlung
  • Temperatur: Hitze und Kälte
  • Schrumpfen: z. B. Holz bei Trockenheit
  • Feuchtigkeit: Regen, starke Luftfeuchtigkeit

Dynamische Belastungen, z. B. durch

  • Bewegen des Packgutes beim Transport
  • Komprimieren mehrteiliger Packstücke durch Verrütteln -> Lücken schließen sich und das Packstück verliert an Umfang

Wesentliche Qualitätsmerkmale und Nutzungseigenschaften von Umreifungsbändern:

A) Die Elastizität (Working Range)
Eine Umreifung lebt von der aufgebrachten Bandspannung am Packstück. Diese Bandspannung gilt es unbedingt auf dem gesamten Transportweg zu erhalten! Entscheidend ist dafür die Elastizität eines Bandes. Darunter versteht man die Aus- und vor allem die Rückdehnung des Bandes. Hochwertige Kunststoff-Umreifungsbänder aus PP oder PET haben eine höhere Elastizität in der Ausdehnfähigkeit als Stahlband, profitieren jedoch besonders durch ihre hohe Rückdehnfähigkeit, die Stahlbänder nicht haben (nahe Null). Ein sehr gutes Umreifungsband hat sowohl eine sehr gute Ausdehnungselastizität (wichtig zum Spannen des Bandes), als auch eine sehr gute Rückdehnungselastizität. Hochwertige PET-Umreifunsgsbänder haben eine elastische Rückdehnung von ca. 5 - 6 %  bezogen auf ihre maximale Bruchlast. Das ist wichtig, damit das Band z.B. bei Stößen/Schockbelastungen oder anderen durch dynamische oder statische Belastungen verursachte Volumen- oder Formveränderungen des Packgutes nicht erschlafft bzw. "ausleiert" und die Ladungssicherung damit verloren geht.

B) Die Split- und Spleißfestigkeit
Umreifungsbänder müssen eine gute Split- und Spleißfestigkeit aufweisen, damit diese bei der Verarbeitung oder in der Anwendung nicht einreißen und die Ladungssicherung dadurch gefährdet wird. Eine gute Split- und Spleißfestigkeit wird durch Einsatz hochwertiger Additive erzielt und indem das Band bei der Produktion nach dem Reckvorgang beflammt wird. Ein optionales Walzen des Umreifungsbandes nach der Beflammung erhöht die Split- und Spleißfähigkeit nochmals.

C) Die Bruchlast und Festigkeit
Die Bruchlast gibt die Zerreißfestigkeit des Bandes bezogen auf seine Abmessung an. Die Festigkeit bezieht sich dagegen immer auf die Festigkeit des eingesetzten Vormaterials und wird in N/mm² angegeben.

Um die richtige Banddimension zu ermitteln geht man wie folgt vor:

Gewicht des zu umreifenden Packstücks x 2,5 (Sicherheitsfaktor)
(Anzahl der parallelen Bänder x 2) x 0,8 (Verschluss)
= Bruchlast pro Band in kg x 9,81 = Bruchlast Band in Newton
 

Diese Formel ist gültig für die Berechnung der Bruchlast von Stahlband. Soll die Bruchlast von Kunststoffband ermittelt werden, muss das Ergebnis noch mal durch zwei geteilt werden.

D) Die Verschlussfestigkeit
Der Verschluss stellt das schwächste Glied der Umreifung dar – wie bei einer Kette. Die Gesamtbruchlast einer Umreifung kann demnach also nur so stark sein wie die Bruchlast des Verschlusses.

Durchschnittliche Bruchlasten der unterschiedlichen Verschlussarten:

StahlbandStahlbandPP-BandPP-BandPET-Band
HülsenverschlussStanzverschlussThermoverschlussReibschweißverschlussReibschweißverschluss
ca. 85 %ca 80 %ca. 50 %ca. 60 %>80 %


E) Die Gleitfähigkeit
Diese ist notwendig, damit Umreifungsbänder gut und möglichst ohne zerstörende Reibung um das Packgut gespannt werden können. Außerdem sorgt eine gute und gleichmäßige Gleitfähigkeit für einen guten und sicheren Verschluss von Kunststoffbändern mit dem Reibschweißverfahren (Vibroverschluss-Verfahren), welches beim Einsatz von Akku-Umreifungsgeräten zur Anwendung kommt. Eine gute Gleitfähigkeit wird durch das Hinzufügen von entsprechenden Additiven (PP-Bändern) oder durch das Wachsen der Oberflächen (PET-Bändern) erzielt. Bänder mit gewaffelten Oberflächen haben eine schlechtere Gleitfähigkeit und durch gewaffelte Oberflächen geht die Bandspannung am Packgut verloren.

F) Die Maßgenauigkeit
Eine über die ganze Rolle gleichbleibende Maßgenauigkeit ist wichtig, damit die Verarbeitung von Bändern mit Maschinen und Geräten gut funktioniert und keine Fehlfunktionen oder Maschinenprobleme auftreten. Eine sehr gute Maßgenauigkeit wird bei Stahlbändern und Kunststoffbändern, die im Bahnenextrusionsverfahren hergestellt werden, durch die Präzision der Messerbalken erzielt. Bei Kunststoffbändern, die im Einzelextrusionsverfahren hergestellt werden, sind die Qualität der Extrusionsdüsen und die Kontinuität der geförderten Extrusionsmenge ausschlaggebend.

Hochwertige Kunststoffbänder stehen heutzutage Stahlbändern qualitativ fast in nichts mehr nach. Stahlbänder sollten vor allem eingesetzt werden bei:

  • Packstücktemperaturen von > 90 °C
  • Packstückgewichten > 5t bei tragender Last auf den Umreifungsbändern – aber: Tenax HD PET-Umreifungsband von Signode® kann auch Packstücke mit Gewichten von bis zu 10 Tonnen sicher verpacken/umreifen.
  • Besonders scharfkantigen Packstücken
  • Chemischen Einwirkungen auf die umreiften Packstücke

Materialien der gängigen Bänder

PP-Band

Umreifungsband aus Polypropylen (PP) ist vielseitig einsetzbar und besonders gut für leichte Palettenladungen und zum Verschließen von Kartonagen geeignet. Durch seine hohe Rück- und Ausdehnfähigkeit ist es das ideale Band zur Umreifung von empfindlichen Packstücken.

Vorteile:

  • Geeignet für leichte bis mittelschwere Verpackungen
  • Hohes Rück- und Ausdehnvermögen
  • Mittlere Bruchlast
  • Günstig
  • Optimal für Packstücke, die nur geringe Bandspannungen erlauben
  • Maschinelle Verarbeitung möglich
  • Band ist bedruckbar

Nachteile:

  • Geringere Bruchlast als PET-, Textil- und Stahlband

PP-Umreifungsband im Onlineshop.

PET-Band

Umreifungsband aus Polyester- /Polyethylenterephalat (PET) ist sehr widerstandsfähig und kann für fast alle schweren Palettenladungen verwendet werden. PET-Umreifungsband ist häufig eine Alternative zu Stahl-Umreifungsband.

Vorteile:

  • Geeignet für schwere Verpackungen/Paletten
  • Hohe Bruchlast
  • Hohe Zugfestigkeit
  • Kontrolliertes Ausdehnungsvermögen, hohe elastische Rückdehnung
  • Geringer Verletzungsgefahr als bei Stahlband
  • Maschinelle Verarbeitung möglich

Nachteile:

  • Geringere Bruchlast als Stahl- und Textilband
  • Nicht für sehr scharfkantige Güter geeignet

PET-Umreifungsband im Onlineshop.

Stahl-Band

Umreifungsband aus Stahl wird für sehr schwere Palettenladungen verwendet, da es die höchste Zerreißfestigkeit besitzt. Bei extremen Temperaturen oder scharfkantigen Produkten ist der Einsatz von Stahlband zu empfehlen.

Vorteile:

  • Geeignet für sehr schwere Verpackungen/Paletten
  • Sehr hohe Bruchlast
  • Sehr hohe Zugfestigkeit
  • Hohe Temperaturbeständigkeit
  • Gut geeignet für scharfkantige Packstücke

Nachteile:

  • Teurer als PP- und PET-Band
  • Sehr geringes Rück- und Ausdehnvermögen
  • Verletzungsgefahr durch scharfe Kanten
  • Rostanfällig bei Feuchtigkeit
  • Keine maschinelle Verarbeitung möglich

Stahl-Umreifungsband im Onlineshop.

Textil-Band

Umreifungsband aus Textil (Polyester) ist sehr widerstandfähig und ideal zur manuellen Schwergut-Umreifung geeignet. Hohe Reißfestigkeit durch heißverklebte Polyesterfäden, gute Anschmiegsamkeit an das Produkt und Witterungsunempfindlichkeit zeichnen das Textil-Umreifungsband aus. So hat das Textil-Umreifungsband die gleiche Reißkraft wie ein vergleichbares Stahlband, schließt aber die Gefahr einer Beschädigung des Packgutes durch Rost oder scharfe Kanten aus. Deshalb kommt bei scharkantigen Ladungen das sogenanntes Kompositionstextilumreifungsband oder Stahl-Umreifungsband zum Einsatz.

Vorteile:

  • Geeignet für sehr schwere Ladungen
  • Sehr hohe Bruchlast
  • Hohe Zugfestigkeit
  • Schont empfindliche Oberflächen
  • Sehr flexibel und anschmiegsam
  • Nachspannbar
  • Korrosionsfrei
  • Leicht zu schneiden (z. B. mit einfacher Schere)
  • Säure-, basen- und witterungsunempfindlich
  • Geringe Verletzungsgefahr

Nachteile:

  • Keine maschinelle Verarbeitung möglich
  • Muss mit Verschlussklemme manuell verschlossen werden
  • Nicht so hohe Temperaturbeständigkeit wie Stahlband
  • Nicht für scharfkantige Güter geeignet

Textil-Umreifungsband im Onlineshop.

Verschiedene Anwendungen

Verschiedene Handhabungen

Umweltaspekte und Nachhaltigkeit

  • Signode® Stahl- und Kuststoffbänder sind zu 100 % recycelbar
  • Signode besitzt ein eigenes Recyclingunternehmen, in dem PET-Plastikflaschen zu hochwertigem Vormaterial für Polyesterbänder gewonnen, aufbereitet und verarbeitet wird
  • Durch die Nutzung des recycelten Materials wird 85 % Energie ggü. der Produktion von Neugranulat und jährlich 50.000 Tonnen CO² eingespart
  • 90 % der Tenax-Umreifungsbänder von Signode können recycelt und genutzt werden, um mit dem recycelten PET-Granulat gemischt und zu neuen PET-Umreifungsbändern verarbeitet zu werden
  • Die gesamten Produktionsstätten und Fertigungsprozesse sind und werden ständig unter Umweltaspekten geprüft und optimiert und entsprechend zertifiziert
  • Neueste Technologien bei den Akku-Umreifungsgeräten (Lithium-Ionen-Akkus) sorgen für einen verringerten Energieverbrauch im Vergleich zu Druckluftgeräten

Umreifungsbänder und- maschinen finden Sie in unserem Onlineshop.